Meine Arbeit mit dem Tanz wird durch drei Themenbereiche erweitert und bereichert:
Der Erfahrbare Atem, die Gewaltfreie Kommunikation und die Arbeit für Mensch und Erde.

Der Erfahrbare Atem nach Ilse Middendorf ist eine tiefgehende Leibarbeit, die dem Menschen einen vertieften Zugang zum Atemgeschehen ermöglicht. Unser Atem, der uns bewegt und belebt, verbindet uns mit der ganzen Schöpfung. In allen rhythmischen Vorgängen können wir die Qualität des Atems entdecken.

„Tanz ist elementar wie der Atem,
denn beide wurzeln in Rhythmus und Bewegung.
Wenn sie sich durchdringen,
sind sie unverstelltes wesenhaftes Leben.“

Ilse Middendorf

Für den Tanz können wir durch die Atemarbeit unser Empfindungsbewusstsein schulen und dadurch ein tieferes Erleben unseres Leibes während des Tanzens gewinnen. Dies zeigt sich durch mehr Geschmeidigkeit und Fluss in der Bewegung und persönlichen Ausdruck. Die Atemarbeit hilft uns durch die Entwicklung von Präsenz sowohl bei der differenzierten Wahrnehmung der eigenen Bewegung, wie auch der Mittanzenden im Kreis.

Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg kann uns helfen, in eine lebendige Verbindung mit uns selbst und anderen zu kommen und eine wertschätzende Gesprächs- und Begegnungskultur aufzubauen.
In sozialen Zusammenhängen – auch in Tanzkreisen – können wir erleben, wie durch ein „falsches“ Wort ein Konflikt entstehen kann, der uns betrübt oder ärgert, und dass trotz „guten Willens“ oft nur ein Scherbenhaufen übrig bleibt!
Durch den Prozess der Gewaltfreien Kommunikation lernen wir erkennen, welche Denk- und Sprachmuster diese lebendige Verbindung blockieren. Wir lernen, uns auf eine Weise auszudrücken, die es wahrscheinlich macht, gehört zu werden, und ebenso, anderen einfühlsam zuzuhören, ohne uns selbst dabei aufzugeben. Gemeinsam üben wir, Worte so zu gebrauchen, dass sie nicht Mauern bilden, sondern zu Brücken werden können.
(In längeren Kurseinheiten füge ich ab und zu Elemente aus der Gewaltfreien Kommunikation ein, um unser Bewusstsein für die Wirkung unserer Denkweise/Gedankenmuster zu wecken. – Eine Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation kann die Grundzüge dieser Arbeit vermitteln. Zwischen den Kursteilen werden Kreistänze getanzt, die nicht nur einen Ausgleich zum Sitzen, Hören und Sprechen schaffen, sondern uns ermöglichen, die „Kopf-Erkenntnisse“ mit dem ganzen Leib aufzunehmen, das Neue zu verarbeiten und gemeinsam das Leben zu feiern!)

Tanzen für Mensch und Erde. Auf meiner Suche nach dem Zusammenhang von Mensch und Erde, ist mir die Zusammenarbeit mit Menschen wichtig, denen die Förderung ganzheitlich-gesundender Lebensprozesse von Mensch und Erde ein Anliegen ist. Dies bewegt mich, meine Arbeit mit dem Tanz, auch in den Dienst dieser Bestrebungen zu stellen.
Um das Heilende des Tanzes gezielt einsetzen zu können – für den Menschen, für einen Ort, für die Erde – kommt der Wahrnehmung der jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort grosse Bedeutung zu. Nur so lassen sich die entsprechenden Bewegungen und Formen im Moment zu finden. Wie kann ich tanzend mit einem Ort, einem Baum, einer Landschaft ins Gespräch kommen und erspüren, erlauschen, welche Bewegungsqualitäten gebraucht werden?